Die vier Adventsonntage sind für Christinnen und Christen in der ganzen Welt etwas besonderes, da sie auf die Ankunft Jesus vorbereiten. Wir von VLV haben uns gedacht, dass wir an den Adventsonntagen uns auch vorbereiten und wappnen und mit irgendwelchen alten, verstauben Mythen aufräumen. Denn mal ehrlich, es gibt, was Feministinnen betrifft, einfach viel zu viele unnötige Mythen. Und diese sind verstaubt und unnötig. Den Anfang darf ich heute machen und es ist für mich auch eine kleine Geschichte wie ich zu einer Feministin wurde.
Eigentlich fand ich die typischen Anliegen von Feministinnen wie etwa gleicher Lohn für gleiche Arbeit oder Selbstbestimmung schon immer toll. Aber Feministin sein? Nein!
Das hatte sehr viel damit zu tun, dass ich in meiner Jugend von selbst ernannten Feministinnen aufs Schlimmste beschimpft wurde und als dumm bezeichnet wurde. Wieso? Na ja, ich war und bin eine so genannte Tussi. Also eine Frau, die sich gerne pflegt, Bedacht auf ihre Kleidung nimmt und Schuhe und Taschen ebenso liebt wie Wein und ein gutes Buch. So eine Frau ist einfach keine Feministin, oder?
Irgendwann realisierte ich, dass, wenn ich schon Anliegen des Feminismus vertrete, ich mich doch gleich auch als Feministin bezeichnen könnte. Auch wenn sehr viele Menschen beim ersten Gedanken nicht gleich an Mädels wie etwa uns von VLV oder andere Damen denkt, wir sind auch Feministinnen. Mein Äußeres gibt keine Anzeichen für meine Intelligenz, mein Lippenstift soll nicht von meiner Meinung zum Gender Pay Gap Auskunft geben und bitte schließe nicht von meiner Tasche auf meine Einstellung zu gleicher Lohn für beide Geschlechter. Oder doch, tu das letzte. Denn es beweißt, dass ich verdammt noch einmal das gleiche Gehalt wie ein Mann haben will, damit sich dieser was weiß ich damit kauft & ich mir eben Taschen und Schuhe.
Ich kann mich ebenso gut für Feminismus in hohen Heels einsetzen wie in flachen Schuhen, kann mit einem geschminkten oder ungeschminkten Gesicht für Selbstbestimmung argumentieren und ob ich nun meine Kleidung mit Bedacht auswähle oder einfach irgendwas aus dem Kleiderschrank ziehe ist doch so was von egal wenn es um Feminismus geht.
Denn Feminismus ist einerseits der weibliche Zusammenhalt und andererseits auch Selbstbestimmung, sprich die Frau soll die Möglichkeit haben ihr Leben so zu gestalten wie sie es will. Wenn ich mich für den Feminismus einsetze, kann ich nicht verlangen, dass Feministinnen sich nur in einer bestimmten Weise zu kleiden haben, Make Up hassen sollen und jegliche Accessoires verteufeln sollen. Nein, ich muss akzeptieren, dass es eine große Handbreite an Feministinnen gibt und eben auch sehr viele, die Kleidung, Schuhe UND Feminismus lieben.