Viva La Vulva Filmtipp: #Female Pleasure

Viva La Vulva Filmtipp: #Female Pleasure

Fünf Kulturen, Fünf Frauen, Eine Geschichte Glaube und Feminismus bilden ein disharmonisches Paar. Religion und Tradition haben die menschliche Geschichte geprägt und tun es immer noch. Eine Geschichte in der die Frau stets als das minderwertige Geschlecht betrachtet wurde. Vergangenheit? Leider nein. Das zeigt ganz besonders bewegend der Film von Regisseurin Barbara Miller #FEMALE PLEASURE. Dabei geht es in der Dokumentation weniger um die Lust der Frau, als um die archaisch- patriarchalen Strukturen unter denen Frauen rund um den Globus leben müssen. #FEMALE PLEASURE begleitet fünf starke, kluge Frauen aus den fünf Weltreligionen und zeigt ihren erfolgreichen, risikoreichen Kampf für eine selbstbestimmte weibliche Sexualität und für ein gleichberechtigtes, respektvolles Miteinander unter den Geschlechtern. Bewegend, intim und zu jedem Zeitpunkt positiv vorwärtsgewandt schildert #FEMALE PLEASURE die Lebenswelten von Deborah Feldman, Leyla Hussein, Rokudenashiko, Doris Wagner und Vithika Yadav und ihrem Engagement für Aufklärung und Befreiung in einer hypersexualisierten, säkularen Welt. Ein Film, der schildert, wie universell und alle kulturellen und religiösen Grenzen überschreitend die Mechanismen sind, die die Situation der Frau – egal in welcher Gesellschaftsform – bis heute bestimmen.

Zu den Protagonistinnen:

DEBORAH FELDMAN wuchs abgeschottet in einer ultraorthodoxen jüdischen Familie im New Yorker Quartier Williamsburg auf. Mit 17 Jahren wurde sie an einen jungen Mann verheiratet, den sie ein einziges Mal zuvor gesehen hatte. Unmittelbar vor ihrer Hochzeitsnacht hörte Deborah das erste Mal in ihrem Leben von Sex und ihren Pflichten als Ehefrau. Sie begann nach Wegen zu suchen, die Gemeinschaft, mit ihrem Sohn, zu verlassen.   LEYLA HUSSEIN wurde als 7-jähriges Mädchen einer strenggläubigen muslimischen Familie genital verstümmelt. Obwohl der Koran diese Praxis nicht kennt. Seit der Geburt ihrer Tochter kämpft sie für körperliche Unversehrtheit und sexuelle Selbstbestimmung muslimischer Frauen in fundamentalistischen Ländern, aber auch in Europa. Und setzt sich für das Recht aller Frauen auf eine lustvolle Sexualität ein.   Die Japanerin ROKUDENASHIKO, wuchs in einem traditionell-buddhistischen-schintoistischem Elternhaus auf. Als Manga- und Aktionskünstlerin mit Vagina-Performences kämpft sie gegen die Verteufelung der weiblichen Lust und Sexualität in Japan. Sie wurde deshalb verhaftet und angeklagt; ihr drohen zwei Jahre Haft.   DORIS WAGNER, aufgewachsen in einer strenggläubigen protestantisch-katholischen Familie in Bayern, trat mit 19 Jahren in ein erzkatholisches Ordenskloster ein. Sie erlebte sexuellen Missbrauch und kämpft seither gegen Doppelmoral und sexuelle Übergriffe in der katholischen Kirche.   VITHIKA YADAV wuchs als Mädchen in einer traditionellen hinduistischen Familie im nordindischen Rajasthan auf. Von klein auf lernte sie, keinem Mann in die Augen zu schauen und sich nie allein auf die Straße zu wagen. Doch alle Verhaltensregeln schützten sie nicht vor dem, was der überwiegenden Mehrheit der indischen Mädchen und Frauen täglich widerfährt: „Eve teasing“ – „Eva hänseln“ – nennen es die indischen Männer; damit sind sexuelle Belästigung und Übergriffe an Mädchen und Frauen gemeint.   #FEMALE PLEASURE ist ein wichtiger Film – nicht nur für das Selbstverständnis von Frauen, sondern auch das gegenseitige Verständnis der Geschlechter. Gerade die #metoo Bewegung und Debatte haben uns gezeigt, dass Sexismus und die fehlende Gleichstellung von Frau und Mann in unserer Gesellschaft ein reales und globales Problem darstellen. Dazu hat Religion extrem viel beigetragen. Klar, es gibt viele gläubige Feminist*innen - doch das steht für mich ab einem gewissen Punkt in einem Kontrast. Jede Religion nimmt sich das Recht über die Sexualität der Frau zu urteilen, ihre Menstruation als unrein zu deklarieren und ihr ein Schamgefühl über ihren Körper und ihre Lust einzutrichtern. Why?  
Weil Macht über Sexualität zu haben, Menschen Macht gibt. Es geht um die Unterdrückung der Frau und ihres Körpers, um die Kontrolle der weiblichen Sexualität. Und das ist ein Problem dem wir uns alle bewusst werden müssen! So, go and watch this movie and tell everyone about it!
  Hard Facts: Titel: #Female Pleasure (2018) Originaltitel: #Female Pleasure Startdatum: 8.11.2018 (in Österreich) FSK: 12 Regie: Barbara Miller Darstellerinnen: Deborah Feldman, Vithika Yadav, Rokudenashiko, Leyla Hussein, Doris Wagner Genre: Dokumentarfilm Tags: Locarno 2018, Sexualität, Dokumentarfilm, Befreiung Bildquelle: https://www.femalepleasure.org/   Ps.: Anlässlich des „Tag gegen Gewalt an Frauen“ findet am 25.11 um 18.00 Uhr im VOTIV Kino, Wien ein Filmscreening von FEMALE PLEASURE statt und im Anschluss darauf eine spannende Diskussion zum Thema: 

„Frauenrechte sind Menschenrechte - but where are we now?“ Mit: 
Gabriele Heinisch-Hosek (Abgeordnete und ehem. Frauenministerin), Gerhard Wagner (Obmann HeForShe Wien), Chris Lohner (Künstlerin/ aktiv für Licht für die Welt), Lilli Gneisz (Vize-Präsidentin UN-Women) moderiert von Madeleine „dariadaria“ Alizadeh. Hier geht's zum Event   Quelle: https://www.femalepleasure.org/
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