Gefragt, ob sie eine Heldin gewesen sei, antwortete Emilie Schindler, sie war keine Heldin. Sie habe nur getan, was sie als Mensch tun musste.Quelle: myhero.com Laut ihrer Biographien Erika Rosenberg machte sich Emilie Schindler bis zu ihrem Tod Vorwürfe, nicht mehr Juden und Jüdinnen gerettet zu haben. Die Schindlers haben Millionen in die Rettung der Juden und Jüdinnen investiert und waren am Ende des Krieges „pleite“. 1993 wurde auch Emilie Schindler der Ehrentitel der Gerechten unter den Völkern verliehen. Am Ende des bereits erwähnten Filmes „Schindlers Liste“ sieht man Emilie Schindler wie sie im Rollstuhl neben der Schauspielerin Caroline Goodall einen Stein auf das Grab von Schindler (er ist am katholischen Friedhof in Jerusalem begraben) legt. Man kann nur erahnen, was für eine herausragende Person und Kämpferin diese gebrechliche Frau gewesen sein muss! Quelle: Commons Wikimedia Emilie Schindler verstarb 2001 93 Jahre alt. Bis zu ihrem Lebensende wurde sie von den Geretteten unterstützt. Oskar Schindler sagt in dem Film, dass der Krieg das schlimmste aus dem Menschen rausholen kann. Ich glaube aber, dass der Krieg in manchen auch das Beste rausholt. Dafür sind Emilie und Oskar Schindler Beweis. Dafür sind die Gerechten unter den Völkern Beweis. Und dafür sind all jene mutigen Frauen, Männer und Kinder Beweis, die während des zweiten Weltkrieges von der NS-Diktatur verfolgten Hilfe und Schutz anboten. Diesen Beitrag möchte ich mit einem Gedenken an die Opfer der NS-Diktatur bedenken, an die circa 6 Millionen Juden und Jüdinnen, an die circa 3 Millionen sowjetischen Kriegsgefangen, an die unzähligen Tausend Opfer* der Roma und Sinti, an die circa 250.000 Euthanasieopfer, an die circa 3.340,000 nichtjüdischen Zivilisten, KZ-Häftlinge, Zwangsarbeiter und Deportierte. Gegenüber diesen Menschenleben tragen wir die Verantwortung, dass das „nie wieder“ ein tatsächliches NIE WIEDER wird. *es gibt leider keine genaue Zahl, da hier die Zahlen der vielen HistorikerInnen auseinandergehen
Emilie Schindler – Eine Gerechte unter den Völkern
Am 27. Januar 2019 wurde der Holocaust Gedenktag begangen anlässlich des 74. Jahrestages der Befreiung des KZ Auschwitz durch die Rote Armee. Auschwitz sollte uns allen ein Begriff sein und eine Mahnung an die Verbrechen der Nazizeit. Das KZ Auschwitz war das größte Vernichtungslager des Deutschen Reiches und sein Name vermittelte Horror, wie dies Treblinka, Majdanek, Sobibor oder in Österreich Mauthausen mit seinen unzähligen Außenlagern vermittelten. Ich selber habe das KZ Auschwitz vor 10 Jahren mit meiner Schulkasse besucht und es war für mich ein einschneidendes Erlebnis. So unerwachsen und kindisch wir uns doch als Klasse verhalten konnten, in Auschwitz benahmen wir uns mehr als angemessen und gedachten jeder der unzähligen Opfer, mancher auch des ein oder anderen Familienmitgliedes.
Als Angehörige einer verfolgten Minderheit während der NS-Zeit, deren Familie unter der Herrschaft dieser „Übermenschen“ Opfer zu beklagen hatte und deren Vater (mein Vater ist 1941 geboren!) nur durch Zufall und Glück einer Aussiedlung zusammen mit seinem älteren Bruder, seiner Mutter und seiner restlichen Familie entging, ist es für mich Aufgabe, an diese grauenhafte Zeit zu mahnen und jeglichen Antisemitismus zu bekämpfen. Ob es nun der Holocaust ist, der Porajmos oder ein anderer Völkermord, begangen durch die Nazis, jeder sollte uns ein Mahnmal sein und eine Aufgabe, dass wir an die Verbrechen dieser Zeit mahnen.
Doch wir müssen uns auch an jene mutigen Frauen und Männer erinnern, welche bereits während der NS-Zeit mutig aufstanden und verfolgten Minderheiten halfen. Jene Personen, die Juden und Jüdinnen während der NS-Zeit halfen, werden von Yad Vashem seit Jahrzehnten als Gerechte unter den Völkern bezeichnet, ein Ehrentitel, der nichtjüdischen Menschen verliehen wird. So wurden 109 Menschen aus Österreich dieser Ehrentitel verliehen, darunter Frauen wie etwa Anna Ehn oder Christa Beran.
Dieses Jahr am 27. Januar 2019 wurde auch in vielen österreichischen Kinos der mit vielen Oscar ausgezeichnete Film von Steven Spielberg „Schindlers Liste“ wieder gezeigt, ein Film, der die Rettung von Juden durch Oskar Schindler, eines NS-Industriellen, zeigt. Dieser Film spielte in den Kinos der Welt unzählige Millionen ein, welche Steven Spielberg in seine Shoa Foundation investierte, welche es sich als Ziel gemacht hat, Zeitzeugen zu interviewen, damit auch die Generation nach uns (wir müssen uns dessen bewusst sein, dass jeden Tag Zeitzeugen sterben!) aus „erster Hand“ über die Gräueltaten der Nazis erfahren.
Der Film ist in meinen Augen ein absolutes Meisterwerk und sollte in jedem Geschichtsunterricht gezeigt werden. Natürlich, er ist auch Hollywood und manche Szenen sind total erfunden (so soll Schindler bei der Erstellung der Liste nicht dabei gewesen sein). Doch nichtsdestotrotz, viele Menschen und deren Nachkommen verdanken Schindler das Leben und hätte es nicht Poldek Pfefferberg gegeben, dieser grandiose Film wäre wohl nie entstanden und viele Menschen hätten wohl nicht um Oskar Schindler gewusst. Oder um Emilie Schindler.
Emielie Schindler, geborene Pelzl in Mähren, war die Ehefrau von Oskar Schindler. Der Film dreht sich leider zu wenig um ihre Verdiente bei der Rettung unzähliger (Quellen sprechen zwischen 1100-1300 Juden und Jüdinnen) Menschenleben, doch auf der anderen Seite beleuchtet der Film nun mal auch das Leben von Oskar. Es war Emilie Schindler, die die Kranken in einem in der Fabrik aufgebauten Lazarett pflegte, es war Emilie Schindler, die ihre Juwelen verkaufte, damit sie Nahrungsmittel, Kleidung und Medizin für die ArbeiterInnen in der Schindler-Fabrik kaufen konnten. Die Schindlers gaben jenen, die verstorben waren, ein jüdisches Begräbnis, immer im Wissen, dass sie bei Entdeckung alles verlieren könnten, auch ihr Leben und dass ihrer ArbeiterInnen.
Im Januar 1945 rettete Emilie Schindler auf eigene Hand etwa 100 Juden, die in eisiger Kälte drei Wochen ohne Lebensmittel in einem Güterwaggon gefangen auf ihren Abtransport in ein KZ warteten.